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DJ Mix: Berlin Collection – 17. Mai 1992 – Im Walfisch Teil 2

DJ Mix – Berlin Collection – 17. Mai 1992 (Im Walfisch – Teil 2) by Marcos López on Mixcloud

Der Walfisch, der Walfisch… Puhhhh… An wie vielen Nächten öffnete er sein großes Maul, ließ uns alle rein und spuckte uns Tage später wieder aus, ohne das wir wirklich nacherzählen konnten, was wir in den vergangenen drei Tagen getrieben hatten?!? Nun, so war das, im Techno-Berlin der frühen 1990er mit dem Berlin-Techno.

Und die DJs, die im Tresor, im Globus, im Bunker, in der Dubmission, im E-Werk und sonstwo zugange waren, fanden sich auch früher oder später (manchmal auch sehr spät) im Walfisch ein – ob an den DJ-Decks, oder im vernebelten Stroboskop- und Flackerlichtgewitter des kleinen Dancefloors. Oder auch noch ein Stockwerk tiefer…

Mein Original-Mitschnitt – Marcos López – DJ Mix – Berlin Collection – 17. Mai 1992 (Im Walfisch – Teil 2) [46:07] – ist nicht editiert sondern nur digitalisiert worden, d.h. kein Cut, Scratch oder Mix wurde korrigiert, kein Track rein- oder rausgeschnippelt. Das ganze hektische Gefrickel am Mischpult fand wirklich so statt 😉

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Radiosendung: dt64, Nightflight, 4. April 1992 – Teil 2

Radiosendung – dt64 – Nightflight – 4. April 1992 – CD 2 by Marcos López on Mixcloud

Der zweite Teil des Nightflights auf dt64 vom 4. April 1992 präsentiert im wesentlichen den Techno-Sound des Berliner Undergrounds, so wie ich ihn zwischen Tresor, E-Werk, Bunker, Walfisch und diversen anderen Locations als DJ und Club-Gänger erlebt habe. Im Live-Mix kamen dabei zahlreiche Vinyls aus den USA, UK, Benelux und Deutschland zum Einsatz.

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Radiosendung: dt64, Nightflight, 4. April 1992 – Teil 1

Radioshow – dt64 – Nightflight – 4. April 1992 – Teil 1 by Marcos López on Mixcloud

 

In dieser Sendung stellte ich eine ganze Stunde lang die neue und für ihre Zeit wegweisende CD Tranceformed from beyond (MFS Records) vor. Für den Mix war zunächst der Berliner Elektronik-Künstler Cosmic Baby verantwortlich, zu dem sich später noch der Berliner Produzent Mijk van Dijk dazu gesellte. Meine Begeisterung für dieses großartige Album ist aus jedem Wort der Moderation herauszuhören. Und wenn bei Minute 11:28 Quazars phänomenaler Track Seven Stars anfängt zu blubbern, bekomme ich heute noch eine Gänsehaut, die meist zu einem wilden Toben führt, wenn der Track knapp zwei Minuten später, bei Minute 13:15, seinen elektrisierenden Ausbruch erlebt. Genial! Immer wieder!

Mijk van Dijk ist an dieser bemerkenswerten CD beteiligt gewesen und zwar in dem Sinne, dass er bei der Fertigung der CD im letzten Drittel dazu stieß. In den Credits des Albums ist dies leider nicht entsprechend gewürdigt, somit holen wir das auch an dieser Stelle nach.

Die CD und die Rolle von Mijk van Dijk bei der Produktion von Tranceformed from beyondwar auch ein Thema, als selbiger für ein australisches Magazin im September 1999 ein Interview gab (die genaue Quelle des Interviews konnte leider nicht recherchiert werden): ***

Magazin: You mentioned that the sound was constantly changing. You inparticular, seemed to be at the forefront of pushing technology and pushing the musical boundaries to the limit. Your collaboration with Cosmic Baby on „Tranceformed from beyond“ (the first ever trance compilation) is testament to that, you reshaped the „techno“ sound and created Trance, as well as influencing the actual physical CD market by firstly doing a trance CD and secondly making it fully mixed.

Mijk van Dijk: Its funny, back In 1991, Berlin was a hardcore city. We tried to get harder and harder, I think that the records from R&S as well as Tresor, capture that period at its the best. It was obvious that some would get tired of this and would go for more melodic music, a mixture of Techno-Beats and the upcoming ambient style. That was basically the idea behind „Tranceformed from beyond“: to create a non-stop-music mix which you would like to listen to at home or where ever you are. So we made a concept, that we would select and remix tracks (most from MFS) and do the arrangement already with a link to the next track in mind (we couldn’t afford hard disk recording back then). At first Cosmic started to do the mixes. We then put the tracks together with digital tape mastering machines in the mastering studio of „Deutsche Schallplatte“, which was basically the former monopol record label of Eastern Germany „Amiga“ (in communist countries, there is always only one party and one car plant and one record label…).

*** Das Interview wurde mir in einer Mail von Mijk am 6. Februar 2014 zur Verfügung gestellt.

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Radioshow: dt64, Deutsche Dance Charts, 25. Januar 1992

Radio Show – Marcos López – dt64 – Deutsche Dance Charts – 25. Januar 1992 – Part 1 by Marcos López on Mixcloud

Wer ohne musikalische Scheuklappen durchs Leben rennt, dem kann diese winterliche Charts-Sendung aus dem Hörfunk im Januar 1992 vielleicht das nostalgische und/oder auch das Music Lover Herz erwärmen: Hip Hop, Soul, Funk, House, R’n’B, Techno, Rare Groove, Dance, Pop, Underground, Hardcore, etc.

Die Deutschen Dance Charts (DDC) auf dt64 waren das vertonte Abbild der in der der Zeitschrift Network Press abgebildeten Hitliste. Die DDC wurden durch ausgesuchte DJ-Tipps (spezielle DJs wurden von der Industrie bemustert und gaben in gefaxten Fragebögen und Telefonaten ihre Meinung zu den jeweiligen Promos ab), Verkäufe von speziellen Schallplattengeschäften (da gehörten große Ketten wie WOM [World Of Music] genauso dazu, wie kleine Szeneläden in den Großstädten, z. B. Pinky Records in Steglitz) und weiteren Tipps aus der Club- und Dance-Szene ermittelt. Sie sollten einen repräsentativen Überblick über die in den deutschen Clubs und Discotheken gespielten Tracks darstellen und so ein Gegengewicht zu den üblichen Verkaufscharts von Media Control schaffen.

Collage-MLopez-dt64-DDC-1991-01-25

Zu den offiziell platzierten Top 40 der DDC gehörten Woche für Woche sogenannte Bullets. Das waren Songs, die das Potential für den Einstieg in die Top 40 besaßen, aber noch nicht soweit waren, bzw. es nicht klar war, ob die Welle, die der jeweilige Track in Gang bringen konnte, auch für die Plätze 40 bis 1 reichen würde. Letztendlich gaben die Bullets manchmal nur einen Trend wieder, der auch schnell wieder verebben konnte. Später führte ich in dieser Chart-Sendung noch die Rubrik Tips ein, um aus meinen persönlichen Erfahrungen der durchtanzten Nächte in den Berliner Clubs den ein oder anderen Track, der mir aufgefallen war, ins Programm zu hieven. Hat Spaß gemacht!

Playlist: dt64, Deutsche Dance Charts, 25. Januar 1992 *

* Bitte auch die Anmerkungen zu den einzelnen Track nach dieser Playlist beachten.

  1. ab 01’42” – CHIC – Chic Mystique
  2. ab 07’50″ – GENERAL BASE – Mein Gott, es ist voller Sterne
  3. ab 11:30” – HYSTERIE – There’s No Reason To Be Disturbed
  4. ab 15’40″ – SABRINA JOHNSTON – Friendship (Band Of Gypsies Mix)
  5. ab 19:35” – NAUGHTY BY NATURE – Everything’s Gonna Be Alright
  6. ab 23’40″ – YO YO HONEY – Groove On
  7. ab 27’45″ – QUADROPHONIE – Find The Time Part 1 (Single Mix)
  8. ab 31’05” – BLUE PEARL – Can You Feel The Passion?
  9. ab 37’15” – DANCE 2 TRANCE – Where’s Dag?
  10. ab 44’35” – BLACK BOX – Open Your Eyes (Valeries Mix)
  11. ab 51’40” – BIZARRE INC. – Playing With Knifes (Quadrant Radio Mix)
  12. ab 56’05” – THE HYPNOTIST – God Of The Universe
  13. ab 62’50” – ROGER – Everyboy Get Up
  14. ab 68’00” – KEITH SWEAT – Keep It Coming (Radio House Mix)
  15. ab 72:00″ – SHANICE – I Love Your Smile
  16. ab 75:58” – INTERACTIVE – Who Is Elvis? (77 Mix)
  17. ab 82:30” – CLIVILLES & COLE – In The Name Of Love (Techno Remake Radio Version)

Ein paar Anmerkungen zu den Songs (mehr als 20 Jahre nach Ausstrahlung der Sendung):

CHIC – Chic Mystique // Herrlich, was die Herren (und Damen) um Nile Rogers nach Jahren der Abstinenz von sich hören ließen. Und ein schöner Opener um ‚ergebnisoffen‘ in die Show zu führen 😉

GENERAL BASE – Mein Gott, es ist voller Sterne // Mit dem Sample aus STANLEY KUBRICKS Science Fiction-Epos 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM folgte Jens Lissat einem Prinzip, an dem sich viele DJs der Zeit versuchten: O-Töne aus Filmen oder Hörspielen. Dabei wurde manch grober Unfug produziert (auch von Herrn Lissat). Dazu gehört dieser Song eindeutig nicht.

HYSTERIA – There’s No Reason To Be Disturbed // Würde ich als ‘groben Unfug’ bezeichnen, wenn mir das Teil heute in die Hände fiele. Und war es damals irgendwie auch schon…

SABRINA JOHNSTON – Friendship (Band Of Gipses Mix) // Mann-oh-Meter, was für eine Stimme, und das in einem wirklich sehr guten House-Track, der heute auf ‘ner Vocal House-Party sicherlich auch funktionieren würde.

NAUGHTY BY NATURE – Everything’s Gonna Be Alright // Dieses Hip Hop-Projekt war vielversprechend und blieb dennoch irgendwie so etwas wie ein Two Hit Wonder. Was ist aus dieser Band eigentlich geworden?

YO YO HONEY – Groove On // Auch hier: grandiose Vocals in einem äußerst gefühlvollen Track mit tollem Groove, sehr schönen Melodien, einem Klasse-Refrain und einer lasziv-melancholischen Grundstimmung. Äusserst Club-kompatibel.

QUADROPHONIA – Find The Time Part 1 (Single Mix) // Finde ich immer noch großartig! Selbst die Vocals stören nicht, ganz im Gegenteil: sie sind wie das Salz in der Suppe und befeuern das dramatische Potential des Songs in den richtigen Momenten. I like!

BLUE PEARL – Can You Feel The Passion? // Die Geschichte des Tracks ist eine typische in der Musikwirtschaft. Ansonsten finde ich, dass das Stück keine wirkliche Seele hat und ein reines Sammelsurium aus Ideen anderer Technostücke ist. Der Refrain kommt dabei so stumpf und hölzern rüber, dass einem die Augen tränen.

DANCE 2 TRANCE – Where’s Dag? // Immer noch ein tolles Stück, das in seiner Eleganz zeitlos wirkt, obwohl oder gerade weil ein entscheidendes Element des Tracks offensichtlich von einem Huhn gesampelt wurde 😉 Es gab meiner Meinung noch bessere Stück von DANCE 2 TRANCE, aber wie dieser Track, den ich als Vinyl-Promo besaß ohne einen einzigen Break dahin fließt und die Gitarren-artigen Sounds und Flächen darauf ausgebreitet werden, ja, das ist echt gut!

BLACK BOX – Open Your Eyes (Valerios Mix) // Mit der Sängerin von BLACK BOX konnte man nicht viel falsch machen und das Italo House Projekt hatte mit dem Track “Everyboy” sowieso einen Stein bei mir im Brett. Die Messlatte von “Everybody” lag aber danach so dermaßen hoch, dass die Italiener diesem Anspruch danach nur noch selten genügen konnten.

BIZARRE INC. – Playing With Knifes (Quadrant Radio Mix) // “Einfach die Übernummer!” moderiere ich diesen Hammer an. Ja, und das ist dieser Track für mich auch heute noch; er ist auf jeden Fall in meinen “All-Time-Favourites” der elektronischen 1990er ganz oben, denn er verbindet all die Dinge, von denen ich über all die Jahre nicht lassen konnte: fette Drums, tolles Elektronik-Geknatter, eine soulige Stimme auf schönen Streichern und dann dieser unwiderstehliche Piano House Break, der wie eine stilistische 180°-Wendung daher kommt vom Techno in den Piano House – und doch im gesamten Gefüge fantastisch funktioniert. Dieser Track schafft es, zwei Welten miteinander zu verbinden: den progressiven Elektronik-Kosmos mit der dem puren Spaß einer melodischen Piano-Partyhook. ICH LIEBE DIESEN TRACK ÜBER ALLES!

THE HYPNOTIST – God Of The Universe // Mit der typischen Mischung aus Zuckerbrot & Peitsche, die in der Moderation auch durch ein Zitat aus dem damaligen Kult-Magazin FRONTPAGE erläutert wird…

ROGER (TROUTMAN) – Everybody Get Up // Frontmann des legendären Funk-Pojekts ZAPP mit Solo-Sound, dem typischen Vocoder und: mit dieser Nummer in Hochform, wie ich in finde!

SHANICE – I Love Your Smile // Herrlich-harmloses Stück, das aufgrund seines Textes Bezüge zu eigenen Begegnungen herzustellen vermag. Dabei grooved es in gewohnter R’n’B Manier mit einer zauberhaften Stimme und einer Ohrwurm-Hook.

INTERACTIVE – Who Is Elvis? // Eine Nummer an der sich die Geister scheiden konnten, gespickt mit fantastischen Sounds der Zeit und fetten Drum-Spuren, allerdings von einem DJ mitproduziert (Jens Lissat), der besonders clever auf “fahrende Züge” der elektronischen Szene aufspringen konnte und diese sehr gut zu frisieren wusste, besonders auf ihr kommerzielles Potential hin. Weitere Infos über INTERACTIVE hier… (http://de.wikipedia.org/wiki/Interactive)

CLIVILLES & COLE – In The Name Of Love (Techno Remake Radio Version) // Das war der gruselige Versuch, Elemente des Techno-Underground in bereits erfolgreiche (und bewährte) Popsongs zu integrieren und für den Dancefloor in einem Remix tauglich zu machen. Misslungen und ärgerlich!

Weitere Sendungen von mir auf dt64 hier…

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dt64 - Deutsche Dance Charts

Radiosendung: dt64, Deutsche Dance Charts, 25. Januar 1992

dt64 – Deutsche Dance Charts – 25. Januar 1992 – Part 1 by Marcos López on Mixcloud

Herrlich, herrlich, was in den frühen 1990ern so alles in den Deutschen Dance Charts versammelt war… und diese Sendung auf dt64 war die einzige, die diese Charts zum Klingen brachte.

Gleichzeitig schlugen die Deutschen Dance Charts auf dt64 eine Brücke zwischen den Sounds & Songs aus Diskotheken & Kommerztempeln und zahlreichen Stücken des sogenannten Undergrounds. Geile Zeit, tolle Tracks!